Pestizide und Umwelttoxine
Die hervorragenden Adsorptionseigenschaften von Pflanzenkohle in Bezug auf zahlreiche Pestizide und Herbizide (z. B. [320, 528, 814]), deren Spuren sich häufig in Tierfutter finden [699], ist ein immer wichtigerer Grund für den Einsatz von Pflanzenkohle. Von besonderer Bedeutung ist hier die Adsorption von Glyphosat, einem Herbizid, das derzeit die meisten aus Südamerika importierten Futtermittel aus genmodifiziertem Mais, Raps und Soja kontaminiert. Ein weiterer Grund ist die seit Mai 2014 in Deutschland verbotene, aber in einigen Ländern noch immer zugelassene Sikkation mit Herbiziden kurz vor der Getreideernte [109]. Neben der Immobilisierung von Magnesium und Zink weist Glyphosat eine stark antibiotische Wirkung auf [520] und steht unter Verdacht, chronischen Botulismus zu verursachen oder zu begünstigen [301, 699]. Wie Herath et al. [355] zeigten, weisen aktivierte Pflanzenkohlen, die bei Temperaturen von über 700 °C hergestellt wurden, sehr gute Adsorptionseigenschaften für Glyphosat im sauren Milieu auf. Bei einem pH-Wert von 4 konnten 82% des in Wasser gelösten Glyphosats durch die Pflanzenkohle adsorbiert werden.
Quelle: 'Biokohle' Springer Vieweg-Verlag
Die in Klammern gesetzte Nummern referenzieren im Buch auf die jeweiligen Studien.